Anna und der Schwalbenmann – Gavriel Savit | Rezension |

Buchdetails 

Anna und der Schwalbenmann von Gavriel Savit

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 29.02.2016

Verlag: cbt

ISBN: 9783570164044

Fester Einband: 272 Seiten

Sprache: Deutsch

Klappentext

Krakau, 1939. Anna ist noch ein Kind, als die Deutschen ihren Vater mitnehmen, einen jüdischen Intellektuellen. Sie versteht nicht, warum. Sie versteht nur, dass sie allein zurückbleibt. Und dann trifft Anna den Schwalbenmann. Geheimnisvoll ist er, charismatisch und klug, und ebenso wie ihr Vater kann er faszinierend viele Sprachen sprechen. Er kann Vogellaute imitieren und eine Schwalbe für sie anlocken. Und er kann überleben – in einer Welt, in der plötzlich alles voller tödlicher Feindseligkeit zu sein scheint. Anna schließt sich dem Schwalbenmann an, lernt von ihm, wie man jenseits der Städte wandert, sich im Wald ernährt und verbirgt. Wie man dem Tod entkommt, um das Leben zu bewahren. Aber in einer Welt, die am Abgrund steht, kann alles gefährlich werden. Auch der Schwalbenmann.

Meine Meinung

Anna und der Schwalbenmann hat mich schon in seinen Bann gezogen, da hatte ich noch keine 50 Seiten gelesen. Der Roman ist, trotz vielen Metaphern, leicht verständlich und ausgesprochen schön geschrieben, übrigens in der dritten Person, und ich konnte mir alles überaus gut vorstellen. Von den Wäldern Polens bis hin zu den schrecklichen Kriegsszenen.

Während ich las, hat es sich angefühlt als würde ich selbst zusammen mit Anna, den Schwalbenmann und später mit Reb Hirschl zusammen durch die Landschaft wandern bzw. eigentlich eher vor den Soldaten und den Krieg flüchten. Ich habe mich komplett der Zeit des zweiten Weltkriegs zurückgesetzt gefühlt. Durch den Roman kamen auch viele Emotionen in mir herauf: Freude, Trauer, Angst und Schrecken.

Je näher ich an das Ende des Romans kam, desto brutaler wurde er. Aber wenn man bedenkt zu welcher Zeit er spielt, wundert mich das eigentlich nicht.

Durch Anna und der Schwalbenmann bekam ich ein neues Verständnis der Sprache gegenüber. Sprache ist viel mehr als nur eine Art zu kommunizieren. Und all die Antworten und die noch unzählig offenen Fragen lassen wahrlich ein Licht auf unserer Zeit fallen.

Fazit

Anna und der Schwalbenmann ist ein poetisches Meisterwerk [ich gebe mir mal die Freiheit es als „Meisterwerk“ zu bezeichnen] und gehört zu meinen Lieblingsbüchern im Bereich Einzelwerke. Der Roman ist nicht nur poetisch sondern auch unterhaltend und spannend in seiner Art. Ich empfehle Anna und der Schwalbenmann jedenfalls Jugendlichen und Erwachsenen weiter und er sollte in keinem Bücherregal fehlen.

Alles in allem gebe ich 5 Monde.

Lieblingszitat

 

„Lügen stellen den Versuch dar, über die existierende Welt die hauchdünne Schicht einer Ersatzwelt zu stülpen, um sie den eigenen Absichten anzupassen.“

[Seite 93]

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